Freiheit beginnt im Kopf - und endet im Herzen!

(Finanzielle) Freiheit beginnt im Kopf!
Seit ich wieder selbstständig bin, durfte mein „Money – Mindset“ häufiger mal auf den Prüfstand. Wie konnte es sein, dass ich nach bestem Wissen und Gewissen arbeitete, meine Kunden aber dennoch den Preis drückten, Rechnungen nicht zahlten oder im schlimmsten Fall selbst pleitegingen und ich auf den Außenständen sitzen blieb?
Anfangs machte ich es so, wie wohl jeder mit solchen Ergebnissen umgeht – ich redete sie mir schön. Die Wirtschaftslage, ich hatte schlecht verhandelt, ich war zu weich – whatever. Erst über drei Jahre nach meiner erneuten Gründung kam ich mir selbst auf die Spur – auf einem ungewöhnlichen Weg. Und ich begriff, dass der Begriff „Money – Mindset“ in vielen Fällen unvollständig, wenn nicht sogar falsch ist! Oder auch „zu kurz gesprungen“. Fakt ist: Die Wurzel für unseren Erfolg oder Misserfolg liegt in uns – so weit, so gut. Aber manchmal wächst das Unkraut, das ihn erfolgreich verhindert, ganz woanders als dort, wo wir es ausrupfen wollen. Und genau davon möchte ich heute erzählen!
Schon vor sechs Jahren – zu Beginn meines Weges in der Persönlichkeitsentwicklung – wurde mir ein Buch ans Herz gelegt. „Byron Katie – Lieben, was ist! (The Work)“ würde mir helfen mit allen unbeantworteten Fragen in mir besser klarzukommen. So hieß es. Also begann ich zu lesen.
Schon bald kam ich an meine Grenzen. Grundsätzlich stimmte ich den Denkansätzen der Autorin zu, doch „jeden bewertenden Gedanken zu überprüfen“ hielt ich für überzogen. Und überhaupt – so viel bewertete ich doch gar nicht. Um ehrlich zu sein, war ich eine lebende Bewertung – und bin es in Teilen noch immer. Erstmal wich ich diesem Thema aber aus und beklagte mich munter weiter über meine Umwelt, die es mir nach wie vor schwer machte, mein Leben so zu leben, wie ich es gerne getan hätte. Doch ich hatte mich bereits auf den Weg gemacht – ohne es zu merken. Das alles ist jetzt sechs Jahre her und die Persönlichkeitsentwicklung hat vieles – und sehr viel Gutes bei mir bewirkt.
Aus welchem Grund ich wieder auf das Buch stieß, weiß ich gerade nicht mehr, jedenfalls entschloss ich mich, es wieder abends zum Einschlafen zu hören. Die geschilderte Technik ist einfach:
„Bewerten Sie ihren Nächsten, stellen Sie die vier Fragen und drehen Sie die Aussage um!“
Ich überlegte, wen oder was ich zu Übungszwecken heranziehen könnte und mir kamen genau diese finanziellen Dinge in den Sinn. Also schrieb ich: „XY sollte seine Rechnungen bezahlen!“ und begann mit der Fragetechnik von Byron Katie.
„Ist das wahr?“
So banal die erste Frage in diesem Kontext klingt, so viel löste sie aus. Binnen Sekundenbruchteilen lieferte mein Hirn eine Menge Gründe, aus denen diese Aussage wahr war. Unter anderem kam der Gedanke, dass „ich ja schließlich für das Geld gearbeitet hätte“. Wie ich auf die Idee kam, auch DIESEN Gedanken mit „Ist das wahr?“ zu hinterfragen, sei jetzt dahingestellt, für mich war interessant, was genau DANACH passierte. Denn meine Gedanken begannen, Gegenfragen zu stellen. Fragen wie „Bist es nicht DU, die immer darüber spricht, dass dies und das ja „keine Arbeit“ ist, wenn Du was für andere tust?“ Ich stoppte den Dialog an dieser Stelle und kehrte zur ersten Aussage zurück. Die erneute Nachfrage: „Ist das wirklich wahr?“ brachte Trotz in mir zum Vorschein. Schließlich hatten wir eine Vereinbarung und ER hatte sich nicht darangehalten. Wieder ging ich in einen inneren Dialog aus dem ich wenig später zurückkehrte, den ich hier aus Längengründen aber nicht weiter schildern möchte. Also weiter:
„WAS ist die Wirklichkeit?“
Die Wirklichkeit ist, er bezahlt sie nicht.
„Wer oder was wärst Du ohne diesen Gedanken, dass er die Rechnung zahlen soll?“
Ich wäre leichter, freier, nicht so innerlich verstimmt und voller Groll gegen ihn.
„Gibt es einen Grund, der Dir keinen Stress verursacht, an der Aussage „Er soll die Rechnung zahlen!“ festzuhalten?“
Mein Hirn schlug regelrechte Purzelbäume. Mir ging alles durch den Kopf, was ich je in meinem Leben zu Gedankenkraft und Manifestation gelernt zu haben glaubte. Die widersprüchlichsten Aussagen und Gedanken brachen sich die Bahn und es entspann sich ein regelrechtes Tauziehen zwischen unterschiedlichen, in mir verankerten Meinungen und Ansichten. DAS war STRESS! Stress, der im Hintergrund ebenfalls immer mitlief, wann immer ich den Gedanken „Er soll die Rechnungen bezahlen“ dachte. Nein, es gab keinen Grund, an dieser Forderung festzuhalten, denn unabhängig von möglichen Gründen: die Wahrheit war: Er tat es nicht! Das sass!
Aber vor mir lag noch der härteste Teil: Denn, wenn ich die Aussage umdrehte, stand da auf einmal: „Ich sollte meine Rechnungen zahlen!“
Puhhhh – ich musste nicht lange darüber nachdenken. Wie oft in meinem Leben hatte ich „meine Rechnungen nicht gezahlt“? Und damit waren nicht immer nur finanzielle Rechnungen gemeint. Sondern auch die vielen Male, in denen ich mir meines Wissens sicher gewesen war und dennoch geschwiegen hatte, aus der Angst heraus, Ablehnung zu erfahren. Die vielen Male, die ich keine Verantwortung für die Kosten meines Handelns übernommen hatte. Mein Wissen nicht geteilt, mich nicht mitgeteilt, nicht mal den Versuch gestartet hatte, Dinge zu ändern, die ich vielleicht hätte ändern können. Ich sollte meine Rechnungen zahlen! War diese Aussage nicht auch wahr? War sie nicht sogar wahrer als „Er sollte seine Rechnungen zahlen?“ Vielleicht sollte er das, aber wessen Angelegenheit war das? Meine? Mitnichten! Meine Angelegenheit war, MEINE Rechnungen zu bezahlen. Und all die Dinge NICHT zu tun, die ich – verbunden mit der Aussage „Er sollte seine Rechnungen zahlen“ IHM zum Vorwurf machte.
In diesem Augenblick wurde mir bewusst, dass die Anwendung dieser Technik durch mich vielleicht nicht dafür sorgen würde, dass er seine Rechnungen bezahlte (wer weiß). Aber sie sorgte dafür, dass ich wieder das tat, was MEINE Aufgabe war: Mich um meine EIGENEN Angelegenheiten kümmern nämlich! Um meine Kunden, um meine Firma, um meinen Blog, mein Branding. Meine Freunde und Familie – und um mich, meine Gedanken, mein Inneres. Sprich um all die Dinge, die „meine Angelegenheit“ sind – nicht die anderer Menschen und nicht die des Universums.
Und woher weiß ich, dass etwas meine Angelegenheit ist? Ich nutze die Technik von Byron Katie! Und wann immer ich denke „XY sollte …!“ stoppe ich mein Denken, nehme mir Zettel und Stift und arbeite den Sachverhalt durch. Meist fange ich schon beim Denken an zu lachen inzwischen, weil ich merke, dass ich dabei bin, mich wieder einmal viel zu weit von mir zu entfernen, um tatsächlich noch handlungsfähig zu sein.
Und noch eine Erkenntnis bereichert jetzt mein Wissen:
Komplizierte Dinge bringen Dich nicht weiter! Was einfach ist, wirkt oft am besten!
Herzlichst
Eure „Zen-Hexe“
Britta