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Neues aus dem Witchyversum

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Ausgebrannt von zu viel Personal Brand(ing)?!

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"Was Du hast, können alle haben, aber was Du bist, kann niemand sein!" 

 

Tolles Sprichwort? Logisch und einleuchtend, oder? Im Business-Kontext aber häufig brand-gefährlich ... und ja, der Bindestrich ist da absichtlich.

Denn dieses "ganz etwas Besonderes sein und sich damit aus der Masse abheben" ist das, was gerade Business Coaches meinen, sobald sie von "Personal Branding" sprechen - von der Kunst, eine Person zu einer Marke zu machen. 

 

Und ja, wer kennt sie nicht? Diese Kosmetiker-gepflegten, Boutique-gestylten Erfolgsfrauen, die in mehr oder weniger kurzen Videos darüber erzählen, wie sie angefangen haben und dass sie es sich nie hätten träumen lassen, einmal dahin zu kommen, wo sie jetzt sind! Und sie alle sind nur allzu bereit, Dir ihr "Geheimnis" zu verraten - denn was sie können, kannst Du natürlich auch. 

 

Spoiler: Kannst Du tatsächlich!

Wenn Du bereit bist, eine mehr oder weniger hohe, fünfstellige oder sechsstellige Summe in die Hand zu nehmen, vorher ein Drehbuch zu schreiben, das mindestens 365 Tage eines komplett ausgedachten Lebens beinhaltet, Locations zu suchen, die diesem Leben entsprechen und an und in diesen Locations genügend Fotos und Videos zu produzieren und diese - und bitte auch NUR diese - auf Social Media zu posten. Schlabberjeans und T-Shirt gehören der Vergangenheit an und stelle bitte vor jeder privaten Veranstaltung sicher, dass niemand unerlaubt Fotos von Dir postet, auf denen Du erkennbar bist - oder diese - schlimmstenfalls - mit Dir verlinkt. Am besten blockierst Du vor Deinem ersten entsprechenden Posting erst einmal alle Menschen, die nicht zu Deinem neuen Ausdruck passen - und ja, bitte auch Deinen Schwarm aus der fünften Klasse - bevor er auf die Idee kommt, zu offenbaren, dass die Erfolgsfrau von heute in der Mittelschule schwere Akne hatte. Spontan geht nur noch mit Vorbereitung. Der Mädelsabend hat einen Dresscode und ein Drehbuch und die Überraschungsparty zum Geburtstag einen DJ und einen Beleuchter. Du bist ja schließlich wer - das sollen jedenfalls Deine Follower glauben und gierig Deine Postings verfolgen, auf denen Du ihnen häppchenweise "Babysteps" Deines Erfolgs servierst - immer groß genug, dass sie sie allein nicht erreichen können aber klein genug, um sich erreichbar anzufühlen. Mit dem richtigen Weg, dem richtigen Produkt, dem richtigen Mindset versteht sich. Das es natürlich - Überraschung - genau bei DIR zu bekommen gibt. Heute zum Einführungspreis. 

 

Na? Kommt Dir diese kleine Geschichte irgendwie bekannt vor? Und hast du Dich auch schon gewundert, dass viele dieser doch ach so erfolgreichen Frauen ein Jahr später komplett in der Versenkung verschwunden sind? Nicht alle, nein - aber die meisten. Manche halten vielleicht noch ein zweites Jahr durch, doch die allerwenigsten länger als drei. Dann kommt lange nix und plötzlich taucht statt "Millionärin werden mit Sabine" eine "Sabsi" in Social Media auf, die eine hochgradige Wut auf alle Coaches dieser Welt zu haben scheint. Die Frau ist so verletzt, dass Du aufpassen musst, dass sie nicht mit Messern wirft, sobald Du nur das Wort "Persönlichkeitsentwicklung" oder "Karriere" in den Mund nimmst. Selbstständigkeit bei Frauen sieht sie generell als "Nebenerwerb" und fragt Dich, was Du hauptberuflich machst oder ob Dein Mann Dich finanziert. Und Du fragst Dich, wer dieser Person so weh getan hat, dass sie es jetzt gnadenlos an allem und jedem auslässt. Lass mich Dir versichern: DU warst es NICHT! 

 

Das Problem an Menschen, die sich vom Erfolgsbild gewisser Coaches lenken lassen, ist die tägliche Zerreißprobe - und die meisten, gerade Frauen, scheitern daran. Gedanklich verbinden sie nämlich "Erfolg" mit "erfolgreichem Aussehen" und somit mit ganz vielen Dingen, die allenfalls mit "Geld haben und bereit sein, es zum Fenster hinaus zu werfen" verbunden sind, aber keinesfalls mit Erfolg. Tatsächlich ist echter Erfolg nämlich nicht, auf den Titelseiten gewisser Magazine zu erscheinen, sondern mit dem, was Du tust und wie Du lebst, glücklich zu sein. Und ebenso wie mit dem Wort "Reichtum" haben wir es hier mit einer nicht messbaren Größe zu tun. Allerdings: Wenn Du - egal, ob für Erfolg oder für Reichtum - irgendetwas dauerhaft tun musst, das Dich von innen heraus zerstört - dann hinterfrage Deine Motive! 

 

Wahrer Erfolg ist die Antwort, auf die Wege, die Du gehst, um Dein Ziel - welches auch immer es ist - zu erreichen! Ob Du mehr Freizeit, mehr Geld oder mehr Spaß an dem haben willst, was Du jeden Tag tust - alles ist legitim. Doch genau dieses Ziel sollte Dein einziges Drehbuch sein! "Wie will ich leben, damit ich sage: Ich habe es geschafft?" sollte die Frage sein, die am Anfang steht. Und dann bitte nicht diffus, sondern konkret. "Ich will davon leben können!" ist ein hehrer Wunsch, aber was bedeutet das in Euro und Cent? "Ich will mehr Zeit haben!" klingt toll - aber wie sieht Dein Tag jetzt aus und wo müsste sich etwas ändern? "Ich will reisen und die Welt sehen!" - mach Dir einen Fahrplan über das wie, wo, wann und was. UND über die Kosten! 

 

Und dann - wenn Du wirklich losgehst - führ Tagebuch! Nimm die Menschen mit auf Deine "Erfolgsreise ins Ungewisse". Lass sie teilhaben an Deinen Träumen, Deinen Schritten, Deinen Wegen, Deinen Zielen - aber auch an Deinen Widerständen, Deinen Zweifeln, Deinen Hürden. Deinen schwachen Momenten. Sprich an allem, das dein Leben Dir bietet und von dem Du denkst, dass es auch andere interessieren könnte. Sei nahbar, sei erreichbar, sei immer da wo die Menschen sind, die genau wie Du auf einem Weg sind, der sie ins "Abenteuer Erfolg" führt. Vernetz Dich! Lache mit den anderen und weine mit den anderen. Konkurrenz ist Dummheit, denn die wahre Personal Brand lebt eben genau von der realen Person. Und davon, wer sich von genau dieser Person verstanden fühlt. Und - sei mir einen Schritt voraus, mach DU es von Tag eins an! Und nicht, wie ich, die nach vier Jahren erfolgreicher Selbstständigkeit auf die Idee kommt, sie könnte ja mal wieder einen Blogartikel darüber schreiben, wie man es nicht machen sollte und wie es besser geht. In Sachen Werbung muss mir niemand was erzählen - ich mache nämlich keine. Tatsächlich kamen und kommen alle meine Kunden aus persönlichen Gesprächen, in denen sie mitbekommen, dass ich habe, was sie brauchen. Und ja, dazu gehört Glück und das hatte und habe ich. Aber wenn ich Werbung machen MÜSSTE, dann würde ich ganz sicher nicht jetzt damit ankommen, dass ich die Sendeleitung eines neu gegründeten Fernsehsenders bin, sondern den Weg beleuchten, wie ich da hin gekommen bin. Frei nach dem Motto: "Hab ich noch nie gemacht, muss einfach gut werden!"

 

Diese Einstellung war und ist übrigens Teil meiner eigenen "Brand" - die Hexe mit dem Zauberstab, die sich selbst gerne auch die schwierigsten Dinge einfach macht. Und auch, wenn ich "beWitchy" öffentlich nicht mehr tragen darf, werde ich das immer bleiben - verhext und zauberhaft! 

 

Ich wünsche Dir viel Spaß auf Deinem eigenen Weg! 

Herzlichst

die Hex´

Britta